Anästhesiologie

Anästhesie bedeutet Schmerzausschaltung und Bewusstseinsausschaltung im weiteren Sinne und wurde früher meist als Narkose bezeichnet.

Analgesie bedeutet nur Schmerzausschaltung und ist die wichtigste Teilkomponente der Anästhesie. Sie kann zum Zweck einer Operation erfolgen, aber auch zur Behandlung von akuten oder chronischen Schmerzzuständen unterschiedlicher Art.

Informationen zur Anästhesie

Allgemein

Anästhesiologie wird das Medizinische Fachgebiet der Schmerzausschaltung (Anästhesie) und Wiederbelebung (Reanimation) bezeichnet. 

Die einzelnen Bereiche der Anästhesiologie lassen sich in Allgemein-, Regional- und Lokalanästhesie unterteilen. Die Aufgaben des Anästhesiologen sind Vor- und Nachbehandlungen, die Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen, während operativer und diagnostischer Eingriffe sowie die Intensivmedizin, die Notfallmedizin und die Schmerztherapie.

Der Begriff Anästhesie kommt aus dem Griechischen und heisst so viel wie «nicht wahrnehmen».

Ärzte, die sich auf diese Fachrichtung spezialisiert haben, kommen bei verschiedensten Behandlungen zum Einsatz und zwar immer dann, wenn operiert werden muss.
Vor einem Chirurgischen Eingriff wird von einem Anästhesisten die Ausgangslage jedes Patienten beurteilt. Dies ist wichtig, um die für den Patienten passenden Medikamente und die optimale Anästhesie zu finden. Die Anästhesie wird durch ein eingespieltes Anästhesieteam, Anästhesist und Pflegefachmann Anästhesie oder Pflegefachfrau Anästhesie, durchgeführt. Sie überwachen und betreuen die Patienten vom Einschleusen in den Operationsbereich bis zu ausschleusen auf die Station.

Informationen zum Operationstag

  • Für Ihre Operation werden Sie von der Klinik ein Aufgebot erhalten. In diesem Schreiben wird Ihnen mitgeteilt, bis wann Sie noch essen dürfen. Im Allgemeinen dürfen Sie bis zu sechs Stunden vor dem Eintritt essen.
  • Klare Flüssigkeiten (Wasser, Tee ohne Milch) dürfen Sie bis zwei Stunden vor der Operation trinken.
  • Nehmen Sie am Morgen des Operationstages die von den Ärzten verordneten Medikamente mit einem Schluck Wasser ein.
  • Bringen Sie alle Medikamente, die Sie regelmässig einnehmen in die Klinik mit.
  • Falls Sie blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten diese in der Regel 10 Tage vor der Operation abgesetzt werden. Gewisse Medikamente müssen teilweise durch ein anderes Medikament, das gespritzt werden muss, bis zur Operation ersetzt werden. Bitte nehmen Sie in diesem Falle Kontakt mit Ihrem Operateur auf.
  • Schminken Sie sich bitte am Operationstag nicht. Entfernen Sie unmittelbar vor der Operation Armbanduhr und Schmuck, bei einer Vollnarkose auch Zahnprothesen und Kontaktlinsen. Ohrstecker und alle Piercing müssen Sie zu Ihrer Sicherheit vor der Operation entfernen (Gefahr von Verbrennungen bei Anwendung von Hochfrequenzgeräten zur Blutstillung).
  • Nach der Operation werden Sie, je nach Art des Eingriffs und des Anästhesieverfahrens, für einige Stunden oder bis am nächsten Morgen in der Klinik überwacht.
  • Sie dürfen während der ersten 24 Stunden nach der Operation nicht am Strassenverkehr teilnehmen und keine Maschinen mit Verletzungsgefahr bedienen. Sie sollten auch keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen (z.B. das Unterzeichnen von Verträgen), da Ihr Urteilsvermögen und Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein kann.
  • Lassen Sie sich aus der Klinik abholen. Wenn Sie die erste Nacht nach der Operation bereits wieder alleine zu Hause verbringen, sollte sich eine erwachsene Person in Ihrer Rufweite befinden.

Anästhesieverfahren

Während Lokalanästhesien (örtliche Betäubungen) für kleinere Eingriffe häufig vom Chirurgen oder z.B. auch Zahnarzt selbst durchgeführt werden, erfolgen Allgemeinanästhesien (Vollnarkosen) und Regionalanästhesien (Betäubung einer ganzen Körperregion) in den meisten Fällen durch spezialisierte Anästhesiefachärztinnen und Anästhesiefachärzte zusammen mit Anästhesiepflegefachleuten.

Anästhesien können nicht nur die Schmerzen ausschalten, sondern haben auch andere Auswirkungen auf verschiedene wichtige Organsysteme. Daher müssen anästhesierte Patienten engmaschig überwacht werden. So können Auswirkungen von Anästhesien oder Eingriffen auf lebenswichtige Organfunktionen vermieden oder sofort behandelt werden.

Das Anästhesiefachpersonal verfügt aufgrund spezieller Zusatzausbildung über das notwendige Wissen und die erforderliche Erfahrung in speziellen Techniken, um die grösstmögliche Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. 

«Für jeden Patienten das massgeschneiderte Anästhesieverfahren»

Auch Regionalanästhesien haben spezifische Vor- und Nachteile. Der verantwortliche Anästhesiearzt legt aufgrund aller Faktoren und unter Berücksichtigung der persönlichen Wünsche des Patienten fest, ob eine Allgemeinanästhesie oder eine Regionalanästhesie den grössten Vorteil bieten (Risikoeinschätzung).

Anästhesiesprechstunde

Die Pallas Kliniken führen an den Klinikstandorten Aarau, Bern, Olten und Zürich Anästhesiesprechstunden durch. Dort werden Patienten und Patientinnen auf ihre Narkosefähigkeit in Bezug auf die vorgesehene Operation abgeklärt.

Es ist wichtig, dass die Patienten vorhandene medizinische Unterlagen (Berichte, Labor, Medikamentendosierungen, etc.) mitbringen.

Neben einer fundierten klinischen Untersuchung können wir vor Ort auch EKG und Labor durchführen. Häufig möchten die Patienten die Abklärungen auch bei ihrem Hausarzt machen. Dann überweisen wir sie bei Bedarf dorthin und bekommen danach den Bericht via Mail oder Fax.

Nachdem sich unsere Anästhesieärzte oder Anästhesieärztinnen ein Bild über die medizinische Situation der Patienten gemacht haben, erfolgt die ausführliche Aufklärung über den Ablauf und die spezifischen Risiken der Anästhesie. Die Medikamenteneinnahme wird im Detail besprochen, insbesondere die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten. Danach unterschreibt der Patient oder die Patientin eine Einverständniserklärung. Damit ist nun alles bereit für den Eingriff und der Patient kann jederzeit eintreten und operiert werden. Im Jahr 2014 haben wir etwas mehr als 5'000 Patienten und Patientinnen über unsere Anästhesiesprechstunde ab- und aufgeklärt.

Kinderanästhesie

Bei diesen besonderen Anforderungen steht bei den Pallas Kliniken ein hochqualifiziertes Team mit langer Erfahrung bereit.

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