Auch hyperthrope Narben wuchern. Im Unterschied zu den Keloidnarben wuchern die hypertrophen Narben allerdings nicht über die Grenze der Verletzung hinaus. Zudem kann sich diese Narbenform mit der Zeit selbstständig zurückbilden.

Die Entstehung der Keloidnarben und der hyoptrophen Narben ist noch nicht abschliessend erforscht. Eine genetische Veranlagung kann dabei nicht ausgeschlossen werden. Klar ist, dass ein Überschuss an Wachstumsfaktoren in den Fibroblasten dazu führt, dass ein gestörter Heilungsprozess ausgelöst wird. Deshalb verheilt die Narbe nicht wie gewünscht, sondern es bildet sich ein Geschwulst.

Keloidnarben und hyperthrope Narben können sich am ganzen Körper bilden. Voraussetzung dafür ist, dass eine Verletzung der Haut stattgefunden hat.

Um zu verhindern, dass Ihre Narben überwuchert werden, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

• Setzen Sie die frischen Narben nicht der Sonne aus.
• Üben Sie keinen Druck oder Zug auf das frische Narbengewebe aus.
• Dehnen Sie die neue Narbe nicht.
• Vermeiden Sie die Verschmutzung der frischen Narbe. Dadurch könnten Entzündungen entstehen. Der Körper würde diese bekämpfen und durch dieses Abwehrverhalten können Wucherungen entstehen.
• Melden Sie sich möglichst schnell bei unseren Spezialisten, falls sich Ihr Narbengewebe verändert.
• Wenn Sie bei einer Narbe schon einmal eine Wucherung hatten, sollten Sie zeitnah nach der Operation ein Narbengel einmassieren.

Unsere Spezialisten in den Pallas Kliniken bieten vier verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an, um Keloidnarben und hypertrophe Narben zu entfernen:

• Chirurgische Entfernung: Die Narbe kann mit Hilfe eines kleinen Eingriffs operativ entfernt werden. Dafür wird das Narbengewebe desinfiziert und steril abgedeckt. Anschliessend wird die Stelle lokal betäubt. Sobald die Betäubung wirkt, wird die Narbe mit Hilfe eines Skalpells herausgeschnitten. Die Wunde wird am Ende des Eingriffs zugenäht und einbandagiert. Der Verband bleibt auf der Wunde, bis die Fäden entfernt werden. Die behandelte Stelle soll nach dem Eingriff möglichst ruhig gehalten werden, bis die Wundheilung abgeschlossen ist. Auch Belastungen sollten vermieden werden. Ansonsten kann es sein, dass auch die neue Narbe zu wuchern beginnt.
• Kryotherapie: Bei dieser Therapieform wird mit flüssigem Stickstoff gearbeitet. Nachdem die Narben dokumentiert wurde, wird sie desinfiziert. Anschliessend wird flüssiger Stickstoff mit Druck auf die Narbe gesprüht. Für diese Behandlung ist keine Betäubung notwendig und es braucht im Anschluss auch keinen Verband. Die Kryotherapie wird mehrmals wiederholt im Abstand von zwei bis drei Wochen.
• Kortisoninjektion: Bei dieser Behandlung wird die Narbe zuerst dokumentiert. Anschliessend wird sie desinfiziert und mit Hilfe einer Spritze wird Kortison direkt ins Narbengewebe gespritzt. Dafür ist keine Betäubung notwendig. Im Anschluss wird ein Pflaster auf die Narbe geklebt, das zwei bis drei Stunden haften bleibt. Diese Behandlung wird im Abstand von vier bis sechs Wochen wiederholt. Es sind mehrere Behandlungen notwendig, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wird.
• CO2-Laser: Keloidnarben und hypertrophe Narben können auch mit Hilfe eines CO2-Lasers behandelt werden. Dabei wird die Narbe zuerst dokumentiert. Anschliessend wird sie desinfiziert und mit Hilfe einer Crème lokal betäubt. Sobald die Wirkung eintritt, kann das Narbengewebe mit Hilfe der CO2-Strahlen behandelt werden. Durch die Strahlen werden kleine Verletzungen in den tieferen Hautschichten erzeugt. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Körper die Wundheilung in Gang setzt und Kollagen bildet. Beides hilft bei der Reparatur der Haut. Diese Behandlung muss mehrfach wiederholt werden, je nachdem wie dick die Narbe ist.

Vor der Behandlung von Keloidnarben und hypertrophen Narben gibt es immer ein persönliches Beratungsgespräch mit dem Arzt oder der Ärztin, welche die Behandlung vornehmen wird. Dabei werden Sie über den genauen Behandlungsablauf, sowie über mögliche Risiken und Nebenwirkungen informiert. Im Rahmen dieses Beratungsgesprächs wird auch ein individueller Behandlungsplan erstellt, damit ein optimales Ergebnis realisiert werden kann.

Ein persönliches Beratungsgespräch können Sie einfach online oder telefonisch unter 058 335 00 00 vereinbaren. Die Beratung unseres Spezialisten kostet CHF 100.–. Dieser Betrag wird Ihnen bei einer Behandlung bei uns angerechnet.

Das Ziel aller Behandlungsformen besteht darin, dass die Keloidnarben und die hyperthrophen Narben komplett verschwunden sind. Da insbesondere die Keloidnarben häufig grossflächig wachsen, sind für ein zufriedenstellendes Ergebnis teilweise mehrere Sitzungen notwendig.

Bei der chirurgischen Entfernung muss die Wunde mehrere Tage ruhig gehalten werden. Es ist keine Belastung möglich. Wenn die Narbe mit Hilfe des CO2-Lasers behandelt wird, kann es nach der Behandlung zu Schwellungen und Rötungen kommen. Diese verschwinden innerhalb kurzer Zeit wieder vollständig.

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Behandlungsmethoden können Sie Zuhause selbstständig eine Druckbehandlung durchführen. Dafür legen Sie einen Kompressionsverband auf die zu behandelnde Narbe. Sollten alle erwähnten Therapiemethoden keine Wirkung zeigen, ist die Strahlentherapie eine weitere Option. Für dieses Verfahren wird mit ionisierenden Strahlen gearbeitet. Die Strahlentherapie kann nur innerhalb der ersten sechs Monate nach der Narbenbildung eingesetzt werden.